Mittwoch, 10. April 2013

Heute haben wir erst mal busfahren geübt. Es wirkt zunächst fremdartig, ist aber ganz einfach (zumindest auf den linien, mit denen wir es zu tun haben). Die busse sind klein, aber meist voll, und vorne am fenster steht der preis: 2 oder 3 hrn (= 20 oder 30 cent!). Die drückt man dem fahrer in die hand in eine-grivna-noten, und gut ist's. Beim umsteigen muss man neu bezahlen, was bei dem preis kein problem bedeutet. Beim überwechseln in die u-bahn (metro) zahlt man auch 2 hrn an der kasse und bekommt ein plättchen zum einstecken. Damit kann man dann, wenn man will, den ganzen tag hin- und herfahren. Kontrolliert wird nicht; wer auf dem gelände ist, hat ja bezahlt. Dass man das tut, dafür sorgen die grimmigen blicke derer, die man früher vielleicht apparatschiks genannt hätte. Die stehen aber nur auf den bahnhöfen herum.

Dann geht es bei der metro eine ewig lange rolltreppe hinab, denn sie ist tief unter der erde - wie beispielsweise auch in Moskau. Ich erwartete schon fast, auch so schön ausgestaltete bahnhöfe wie dort vorzufinden. Die stationen in Kiew sind zwar sauber, aber keine kunstwerke.

Draußen hapert es mit der sauberkeit, wir haben öfter leute gesehen, die ihre müllbeutel vor dem einsteigen in den bus neben den gehwegen entsorgten. Da sind zuweilen ganze müllberge.

In Kiew gibt es viel zu sehen, viele kirchen vor allem, die im innern durchaus exquisit sind und zeigen, dass großteile der bevölkerung zur religion zurück gekehrt sind.

Auffällig sind zahlreiche schilder mit dem hinweis auf notariate, noch auffälliger die unübersehbare werbung für kredite, wobei man davon ausgehen darf, dass es sich um kredithaie handelt.

Die mädchen sind weitgehend mit ziemlich kurzen röcken und hohen hacken unterwegs (stilettos), was uns verwunderte, - vor allem in bussen, wo man gerne stehen darf, busse, die sich dann als kaum von stoßdämpfern unterstützt darstellen und als schlaglochsuchgeräte fungieren.

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Dienstag, 9. April 2013

Ein ordentlicher sprung. Wir haben 2013. DortCon und EasterCon liegen hinter mir. Heute ist Kiew dran, welches bekanntlich in der Ukraine liegt.

(Das hotel stellt dankenswerterweise w-lan kostenlos zur verfügung. Auch mit Matthew, der im nebenzimmer logiert, verständige ich mich beim verabreden zum frühstück lieber per chat als mit dem handy, das doch sehr teuer ist.)

Nach Kiew sind wir geflogen, und zwar von Lübeck aus. Vergiss Ryan! Wizz ist auch ein billifglieger und verbindet immer dienstags HL-Blankensee mit der ukrainischen hauptstadt. Wir haben auch einen weg gefunden, durch geeignetes packen den drucker im flieger mitzunehmen, so dass wir endlich überall ConFact produzieren können.

In Kiew angekommen, besorgten wir uns etwas geld. Das heißt hier Grevin, abgekürzt hrn wegen der aussprache chrewin. (Sie hätten ja auch beim rubel bleiben können, denn die kleinere einheit heißt immer noch kopeke.) Vom wert her ist die grivna etwa 10:1 gegenüber dem euro. Dazu sind die meisten dinge auch um ca 50% billiger als bei uns, - mit ausnahme des benzins, das bei etwa 1,239 € angesiedelt ist.
Auch nicht gerade zuu teuer. Und gut, dass wir geld hatten, denn das taxi kostete gleich 400 hrn; der weg war aber auch weit, denn Kiew ist keineswegs klein, und das hotel mit namen Pirosmani sollte ja nicht allzu weit vom con entfernt liegen. Das hotel ist angenehm, so ein bisschen übrig geblieben aus vorsozialistischen zeiten, von außen irgendwie ein puppenhaus. Der hoteleigene swimmingpool ist noch vereist. Draußen scheint aber die sonne; alles wirkt schon etwas frühlingshaft.

Der versuch, den con-ort zu besichtigen, war nicht von erfolg gekrönt, da zu weit weg. Was heißt überhaupt con-ort? Wir haben zwei, am donnerstag und sonnabend eine halle bei der expo, am freitag die bibliothek im polytechnikum der universität. Da freue ich mich, dass ich in der schule mal freiwillig zwei jahre russisch gelernt habe. Und Mathhew kann es ohnehin.

Wieso nun russisch? In der Ukraine spricht man zumeist ukrainisch, schreibt jedoch wie in Russland kyrillisch. Lustig sind russische filme im fernsehen mit ukrainischen untertiteln, weil es sich ja wirklich sehr unterscheidet.

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